Neuer Verein will Karneval in Kehrig erhalten .

Neuer Verein will Karneval in Kehrig erhalten .
Brauchtum Nach wie vor großes Interesse im Ort .

 

Der Vorstand des neuen KKO will frischen karnevalistischen Wind nach Kehrig bringen. Ihm gehören an (von links): Tobias Fuchs, Olaf Zißner, Andreas Fuhrmann (hinten), Jörg Arenz (vorne), Stefanie Becker und Jessica Dinzen. Foto: Elvira Bell

 

 

Von unserer Mitarbeiterin.

 

Elvira Bell.

 Kehrig. Während zahlreiche Karnevalsgesellschaften seit Jahren bei ihren Veranstaltungen rückläufige Besucher- und Aktivenzahlen verzeichnen, boomen die närrischen Aktivitäten in der Gemeinde Kehrig. Einige engagierte Anhänger des Karnevals reagierten nun auf den positiven Trend in ihrem Ort und hauchten der einstigen Karnevalsgesellschaft, die bis Ende der 60er-Jahre mit Kappensitzungen und Umzügen aktiv war, neues Leben ein.

Der neue Verein Kehriger Ochsen (KKO) fängt finanziell bei Null an. „Das ist eine große Herausforderung für uns“, erklärt Vorsitzender Andreas Fuhrmann. Das Geld, das noch in der Kasse der alten Karnevalsgesellschaft war, sei Anfang der 2000er-Jahre dem Kindergarten gespendet worden. Der 44-Jährige fühlt sich seit seiner Kindheit auf der Fastnachtsbühne zu Hause und ist Gründungsmitglied der Männertanzformation „Kehriger Ochsenballett“. „Irgendwann in den 70er-Jahren wurden wieder Kappensitzungen durchgeführt, damals zunächst im Wechsel vom Gesangverein Liederkranz und dem TuS mit dem Mandolinenclub“, erläutert er. In dieser Zeit gab es noch einen Maskenball am Fastnachtssonntag. 1993 habe es dann die vorerst letzte Kappensitzung im Ort gegeben, bevor im Jahr darauf am Fastnachtssonntag unter der Leitung von TuS und Mandolinenclub nachmittags die Kinderkappensitzung und abends der sogenannte „Karneval light“ durchgeführt wurde, ein karnevalistischer Abend mit wenigen Vorträgen, unterbrochen von Tanzrunden.

2006 machten sich Dagmar Steffens und Iris Fuhrmann, die Gattin des KKO-Vorsitzenden, ans Werk, um wieder eine Damensitzung am Schwerdonnerstag zu organisieren. Dafür holten sie den TuS als durchführenden Verein mit den nötigen finanziellen Mitteln mit ins Boot. Die karnevalistisch angehauchten Frauen organisierten zunächst eine Sitzung mit etwa 100 Gästen im „Brecke Saal“ im Gasthaus Martini Pörsch, bevor dieser dann zwei Jahre später zu klein wurde. Seither findet die Damensitzung ebenfalls in der Elztalhalle statt. Das Organisationsteam der Damensitzung umfasste in Folge sieben Frauen, die ihre Sitzung in eigener Regie im Namen des TuS durchführten. Durch das immer größer werdende Engagement der Vorsitzenden des TuS, Bernd Fuhrmann, und des Mandolinenclubs, Heinz Fuhrmann, gab es 2009 wieder die erste Kappensitzung. 2011 stieg dann der Mandolinenclub aus dem Orga-Team aus. Der TuS veranstaltete noch zwei Kappensitzungen in eigener Regie und sah sich diesem Jahr aufgrund sinkender Helferzahlen gezwungen, die Sitzungen für die kommenden Jahre abzusagen.

Da den Mitgliedern des ehemaligen Orga-Teams und weiteren engagierten Kehrigern der Karneval nach wie vor am Herzen liegt, wurde nun die KKO gegründet. Der schon 45 Mitglieder zählende Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, alle Karnevalsveranstaltungen im Ort zu organisieren und durchzuführen. Zum ersten Mal präsentieren wird sich die KKO während des Pfarrfestes am Sonntag, 25. August. Das Fest wird von den Ortsvereinen mitgestaltet. Die Mitglieder möchten mit historischen Bilder Erinnerungen der älteren Generationen an frühere Karnevalsaktivitäten hervorrufen. „Bei Jüngeren soll das Interesse am künftigen karnevalistischen Treiben geweckt werden“, erklärt der Vorstand.

Neben der Pflege des rheinischen Brauchtums ist es dem Vorstand wichtig, in der 1200 Einwohner zählenden Gemeinde aktive Jugendarbeit zu betreiben und auch Zugezogene zu integrieren. Schon jetzt sind einige Termine geplant: Ins Auge gefasst sind unter anderem die Karnevalseröffnung am 16. November im „Brecke Saal“, eine Kappen- und eine Kindersitzung sowie die Damensitzung am Schwerdonnerstag in der Elztalhalle. Einen Karnevalsumzug und einen närrischen Regenten wird es vorerst nicht geben

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„Nicht nur der Karneval, sondern das gesamte Dorfleben ist uns wichtig. Wir möchten für die Zugezogenen …

Tänzerischer Nachwuchs gesucht

RZ vom 08.08.2013, Seite 19 – Vordereifel & Maifeld