Schöne Musik beim Sängerfest der Vordereifel in Kehrig

Schöne Musik beim Sängerfest der Vordereifel

Kultur Gesangverein Liederkranz Kehrig feiert 120-jähriges Bestehen – Kehriger Leichtmatrosen singen für Monrealer Flutopfer

Von unserer Mitarbeiterin Elvira Bell

 Kehrig. Besser als mit der Ausrichtung des Sängerfestes der Verbandsgemeinde (VG) Vordereifel hätte der Gesangverein Liederkranz Kehrig mit seinem gemischten Chor SingPunktAcht und seinem Shanty-Chor Kehriger Leichtmatrosen sein 120-jähriges Bestehen nicht feiern können. Musik für jeden Geschmack, eine am Samstagabend gut besetzte Elztalhalle und ein begeistertes Publikum bildeten die Rahmenbedingungen für das beachtenswerte musikalische Stelldichein. Der Abend stand unter dem Motto „Wo man singt, da lass Dich ruhig nieder“.

Begeisterter Applaus von den 250 Gästen war der Dank für einen stimmungsvollen Auftakt, den die Gastgeber des Verbandsgemeindesängerfestes präsentierten. Die unbändige Lust am Singen und die Gefühle, welche die Stimmen der Sänger von SingPunktAcht den Zuhörern vermittelten, waren deutlich spürbar.

Der Traditionsverein Liederkranz Kehrig richtete bereits zum dritten Mal das Sängerfest der VG Vordereifel aus. „Sie dürfen stolz sein auf sich“, erklärte VG-Bürgermeister Alfred Schomisch in seinem Grußwort.

Im Anschluss beschenkten die teilnehmenden Chöre aus der Vordereifel und auch das ortsansässige Mandolinenorchester Elztalecho den Liederkranz Kehrig zu seinem Geburtstag mit schönen Melodien. Dabei sah man allen Mitwirkenden den Spaß am Singen und Musizieren an. Zu hören gab es unter anderem die Chorwerke „Liebe meines Lebens“ (von Chorcolores St. Johann), „Fröhlich klingen meine Lieder (Kirchenchor Boos), „Loreley“ (Kirchenchor Cäcilia Wanderath), „Erlaube mir feins Mädchen“ (Klangwelt Kirchwald) und „Dir gehört mein Herz“ (Eintracht Kürrenberg). Darüber hinaus bereicherte der Gospelchor Gospel- traces (zu Deutsch: Gospel-Spuren) aus Roes das Programm. Zu Gast war auch eine Abordnung des Kottenheimer Männergesangvereins, die sich unter die Zuhörer gemischt hatte. Ausnahmslos alle Akteure ernteten für ihre Darbietungen lang anhaltenden Applaus.

Ihren ganz großen Auftritt hatten die Kehriger Leichtmatrosen am Abend zuvor. Bei freiem Eintritt gaben die singenden Seemänner ein Shanty-Konzert zugunsten der Flutopfer in Monreal. Die gestandenen Sänger servierten Shantys und Seemannsgarn von allen sieben Meeren. Das Liedgut ließ bei den Zuhörern eine frische Prise Seefahrerromantik aufkommen. Eine eigene Handschrift verlieh Akkordeonspieler und Chorleiter Thomas Braun – er leitet auch das Mandolinenorchester Elztalecho und den Gesangverein Liederkranz – der musikalischen Weltreise.

Stilecht hatten die Kehriger Leichtmatrosen für ihren maritimen Auftritt hinter der Reling eines selbst gebauten Schiffes Aufstellung genommen. Die Bühnenrequisiten vermittelten Fernweh und Hafenatmosphäre. Ihre Weltreise startete hoch im Norden bei Sturm. Gemeinsam mit ihrem Publikum segelten die Sänger über Hamburg und die Karibik dann langsam wieder zurück in den heimatlichen Hafen.

Zu Gehör gebracht wurde unter anderem ein buntes Potpourri aus klassischen Shantys, bestehend aus den Liedern „Drunken Sailor“, „Gorch Fock“ und „Auch Matrosen haben eine Heimat“. Darüber hinaus sorgten Interpretationen von „Santiano“, irische Lieder („Molly Malone“) und Songs von der heißen Sonne („Rum aus Jamaika“) für eine gemütliche Stimmung. Mike Legner lieferte die passenden Übergänge zwischen den Stücken, die das Publikum zum Mitschunkeln animierten. Der Sänger erwies sich als ausgezeichneter Moderator.

„In Kürze werden wir den Flutopfern einen Scheck in Höhe von 400 Euro überreichen“, kündigte Legner an. Mit nur rund 70 Zuhörern wurden die Erwartungen der Kehriger Leichtmatrosen allerdings nicht erfüllt. „Wir hatten auf eine dreistellige Besucherzahl gehofft“, erklärte der Moderator.

Die Sänger von SingPunktAcht des ausrichtenden Jubiläumsvereins Liederkranz Kehrig eröffneten am Samstagabend musikalisch das Sängerfest der Verbandsgemeinde Vordereifel. Der Chor steht unter dem Dirigat von Thomas Braun.