Drei neue Windparks in Vordereifel geplant

Drei neue Windparks in Vordereifel geplant

Energie Künftig sollen sich deutlich mehr Räder drehen

Von unserer Redakteurin Anne Fuhrmann

 

Vordereifel. Die Einwohner im südlichen Teil der Verbandsgemeinde (VG) Vordereifel müssen sich darauf einstellen, dass sich schon bald in ihrer Nähe weitere Windräder drehen. Bis zu 20 neue Anlagen sind geplant. Mit der Änderung des Flächennutzungsplans im südlichen Teil der Verbandsgemeinde wurden zusätzliche Vorranggebiete ausgewiesen. Dort möchte die New Energies Systems (NES) AG mit Sitz in Mayen mehrere Windparks errichten lassen.

Neue Anlagen sind in mehreren Bereichen vorgesehen, sagt Rudolf Wasem, Projektleiter bei NES, im Gespräch mit unserer Zeitung. Die Pläne, die zum Teil bis ins Jahr 2010 zurückreichen, beinhalten drei Windparks sowie das Ergänzen eines vierten Parks. Baugenehmigungen liegen der Firma derzeit aber noch nicht vor.

Am umfassendsten sind die Pläne für eine rund 230 Hektar große Fläche südlich der B 410 zwischen Nachtsheim und Luxem. Dort sind bis zu zwölf Anlagen möglich. Nach dem Wunsch von NES sollen in diesem Bereich Windräder des aktuellsten Typs aufgestellt werden. Sie haben eine Höhe von 200 bis 220 Metern, der Durchmesser des Rotors beträgt jeweils bis zu 130 Meter. Drei der Anlagen sind nach den momentanen Plänen im Waldgebiet vorgesehen. „Wir versuchen natürlich, möglichst den Wald zu schonen. Deshalb haben wir die ursprünglichen Standorte der Anlagen noch einmal modifiziert, indem wir sie um einige Meter verschoben haben“, erklärt Wasem. Er betont, dass die genaue Anzahl der Windräder sowie deren Lage noch nicht endgültig ist. Dies sei abhängig vom Ausgang des Genehmigungsverfahrens. Er sagt aber auch: „Wir wollen die Fläche so gut wie möglich ausschöpfen.“

Ein weiterer, kleinerer Park ist für eine Fläche bei Weiler in der Planung. Dort können nach Ansicht des Projektleiters zwei Anlagen aufgestellt werden.

Drei Windräder drehen sich nach den Plänen von NES künftig bei Reudelsterz. Dort wurde eine Fläche in der Größe von 34 Hektar ausgewiesen. Allerdings gibt es in diesem Bereich eine Beschränkung zu beachten. Dort dürfen in Zukunft nur Anlagen mit einer Höhe bis zu 180 Metern stehen, erläutert Wasem.

Nach der Modernisierung des Windparks zwischen Kehrig und Monreal ist auf diesem, auf etwa 15 Hektar erweiterten Vorranggebiet ein zusätzliches Windrad vorgesehen. Die weitere Anlage auf der Cond soll in etwa denjenigen entsprechen, die im vergangenen Jahr im Zusammenhang mit einem Repowering errichtet wurden. Dabei sind die neun Altanlagen, die bereits 2013 zurückgebaut wurden, durch zwei neue ausgetauscht worden (die RZ berichtete). Die Nabenhöhe beträgt dort 139 Meter, der Durchmesser der Rotoren 120 Meter.

Bis sich die neuen Windräder drehen, wird es allerdings noch einige Zeit dauern. Wasem rechnet damit, dass die Baugenehmigungen frühestens zum Ende des zweiten Quartals vorliegen, vielleicht auch erst im dritten Quartal. „Wir müssen an einem Ausschreibeverfahren teilnehmen. Das müssen wir auch erst abwarten“, sagt er. Der Projektleiter schätzt, dass somit frühestens 2018 mit den Bauarbeiten begonnen werden kann. Aufgrund der Änderungen bei der Flugsicherheit, dem Flächennutzungsplan und eines Ministererlasses der Landesregierung müssen die Genehmigungsverfahren nochmals neu aufgestellt werden. Wie Wasem erklärt, werden der Naturschutz und ähnliche Belange aber auch nach Inbetriebnahme der Windräder berücksichtigt. Zwei Jahre lang wird ein Fledermausmonitoring durchgeführt. Bei Schattenwurf und während der Mahd werden die Anlagen zeitweise abgeschaltet, wie es schon mehrfach auf der Cond der Fall war.